Geschichte
1974
FSC Gründung
Am 18. Mai 1974 wurde der Freizeit-Sport-Club Kelsterbach in der Milchbar des Kelsterbacher Schwimmbades gegründet. Erster erster Vorsitzender wurde Hubert Ley.
Die fünf Gründer wollten mit althergebrachten Strukturen von (Sport-)Vereinen Schluss machen und reinen Freizeitsport auf Basis der Selbstorganisation der Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler durchzuführen.
Am Anfang ging es ums Fussballspielen. Die Nähe zu den hinter dem Frankfurter Waldstation ansässigen Sportverbänden wurde genutzt, um gegen die Hobbymannschaft des Fussball-WM-Organisationskomitee zu spielen (1974 fand ja die FIFA-Weltmeisterschaft in der Bundesrepublik Deutschland statt). Erstmals trat die FSC-Mannschaft „Keule Kelsterbach“ öffentlich in Erscheinung (sie fand 1973 zusammen, um bei der Hallenfussball-Meisterschaft der Goethe-Universiät Frankfurt am Main mitzuspielen).
Im Herbst 1974 gelang es für zwei Stunden die kleine Gymnastikhalle im Sportpark Kelsterbach nutzen zu können, wo dann Frauen und Männer gemeinsam Volleyball spielten (heimlich wurde – verbotenerweise – auch immer wieder mal Fussball in der kleinen Halle gespielt). Damals haben das nicht alle so gesehen, aber Tatsache ist, dass die Stadtverwaltung Kelsterbach von Anfang an dem FSC offen gegenüber stand und ihn unterstützt hat.
Die Entwicklung der Mitgliederzahl erfolgte nach der Eröffnung des „Sportnzentrums Gesamtschule“ in 1976 rasant; von Mitte der 80er Jahre bis etwa 2010 lag die Mitgliederzahl zwischen etwa 400 bis 500 Mitglieder; danach ist sie wiederum rasch auf die aktuelle Zahl von gut 1000 Mitgliedern angewachsen.
1975
Erstes Hallenfussballturnier
Im Frühjahr 1975 wurde das erste von später ungezählten Hallenfussballturnieren vom FSC in der Mehrzweckhalle I organisiert. Erstmals wurde das Symbol von „Keule Kelsterbach“, eine grosse Holzkeule, der Öffentlichkeit präsentiert. Gewonnen wurde das Turnier von einer zweiten Hobby-Mannschaft, die sich nach der Gründung dem FSC angeschlossen hatte: „Geld und Kredit“.
1976
„Sportzentrum Gesamtschule“ ermöglicht raschen Zuwachs
Im Sommer 1976 wird das „Sportzentrum Gesamtschule“ eröffnet (heute heisst es „Bauge Halle“). Der junge FSC bekam Montag und Donnerstag Zeit in der grossen bzw. kleinen Halle des Neubaus (diese Belegungszeiten gelten noch heute) Neben Fussball (Montag und Donnerstag) gab es ein offenes Angebot, das sich nach kurzer Zeit auf Badminton, Basketball und Volleyball konzentrierte. Zeitweise wurde auch Hallenhockey gespielt und es kam nach kurzer Zeit auch ein offenes Angebot für Jugendliche hinzu. Die Betreuung übernahm als studierter Sportlehrer Dieter Aurast.
Im Rahmen der Sportwoche, mit der die Eröffnung des Sportzentrums gefeiert wurde, fand auch ein Fussballspiel zwischen „Keule Kelsterbach“ und der Betriebsmannschaft des Deutschen Sortbunds (dsb) statt. Erstmals stand Bürgermeister Friedrich „Fritz“ Treutel im Tor der Keule!
Freizeitsport ist u.a. deswegen interessant, weil Freizeitsporttreibende einerseits reguläre Wettkämpfe ablehnen, aber doch vielfach wettkampforientiert sind. Dies gilt nicht für den Gesundheitssport (insbesondere Gymnastik in verschiedensten Formen), aber für alle Mannschaftssportarten und Rückschlagspiele wie Badminton und Tennis, bei denen zwei oder mehr Personen gegeneinander spielen. Der damalige hessische Umweltminister und spätere Bundesaussenminister Joseph „Joschka“ Fischer, ein aktiver Freizeitfussballer, hat das 1992 auf den Punkt gebracht: „Wenn ich Fussball spiele, dann will ich gewinnen und spiele ihn nicht schöner Pirouetten wegen.“
Beim FSC – und vergleichbaren Vereinen und Gruppierungen – besteht jedes „Training“ in den Bereichen Badminton, Basketball, Fussball und Volleyball aus kleinen Wettkämpfen; dies gilt auch für die Darts-Abteilung. Es gibt aber keinen Trainer, der nach Leistung (aus)sortiert!
Da diese Art von Sport kein Pirouetten -Drehen ist, liegt es nahe auch gelegentlich Wettkämpfe durchzuführen. Dies war beim FSC von Anfang an beim Fussball der Fall (siehe auch oben), und dann auch bald beim Volleyball. 1976 fand das erste Freundschafts-Volleyballturnier statt.
1976
Eine ganz frühe Zwischenbilanz
Im September 1976, gut zwei Jahre nach Gründung des FSC und ein Vierteljahr nach Eröffnung der Hallen im „Sportzentrum Gesamtschule“, zieht der damalige Sport-Redakteur der „Frankfurter Rundschau“ (der später Chefredakteur des kicker wurde) eine allererste Zwischenbilanz .
1977
Rummel im Dschungel und Badminton-Turnier
Nur drei Jahre nach Gründung des FSC wurde erstmals 1977 zusammen mit der Paddler Gilde Kelsterbach, die damals auch ein junger Verein war, der inzwischen weit über Kelsterbach hinaus bekannte Maskenball „Rummel im Dschungel“ veranstaltet (https://www.facebook.com/Rummelimdchungel/?locale=de_DE). Er war sofort ein grosser Erfolg.
Die Covid-Pandemie hat nach über 40 Jahren für das vorläufige Ende des Dschungels gesorgt. Man darf gespannt sein, ob sich junge Leute finden, die den Fastnachts-Spass wieder beleben.
Ende 1977 fand dann auch noch das erste vereinsinterne Badmintonturnier statt.
Im Rahmen eines Projektes der Deutschen Sportjugend (dsj), die die Fluktuation Jugendlicher in Sportvereinen analysieren lässt, untersucht der Marburger Sportwissenschaftler Professor Hans-Gerd Sack den FSC in einem Gutachten. Das Presseecho ist überregional.
Auch der Leiter des Sport- und Badeamts der Stadt Kelsterbach, Adam Sturm, unterstreicht die Bedeutung des Freizeitsports für Kelsterbach.
1978
Besuch aus Japan
Im Frühjahr 1978 besuchte eine Delegation der Japanischen Sportjugend Deutschland und schaute sich u.a. Kelsterbach und den FSC genauer an. Im Rathaus erhielt die Delegation jede Menge Informationen.
1979
(Erste) Probleme
Ende 1978 war der FSC noch nicht einmal fünf Jahre alt, aber Dank der Hallenkapazität bei der Gesamtschule (später Bauge Halle genannt) auf über 250 Mitglieder angewachsen. Das bedeutete: es gab mehr zu organisieren als zu Beginn und die vereinsinterne Kritik an den passiven Mitgliedern nahm zu (und ist – wie in nahezu allen etablierten Vereinen – zu recht nie mehr verstummt). Manfred Bohmann schrieb dazu Anfang 1979 einen Kommentar in den im Vorjahr erstmals erschienen „FSC-Nachrichten„, die bald darauf in „FSC aktiv“ umbenannt wurden und bis Anfang der 80er Jahre erschienen sind.
1980
Erstes Basketballturnier
Wenn die damalige Berichterstattung gestimmt hat, dann fand das erste FSC-Basketballturnier erst im Jahr 1980 statt (und gleich auch noch ein Rock-Film-Festival).
1984/87
Ein kritischer Blick von aussen
In der Zeitschrift „Caracho – Das Magazin für Bewegungskultur“ erscheint in Heft 2/1987 ein – nach fast 15 Jahren Vereinsgeschichte – kritischer Blick von aussen. Ähnlich sah schon eine anlässlich des 10jährigen Jubiläums aus der internen Vereinsperspektive heraus geschriebene Bilanz im Jahr 1984 aus.
1988/89
Internationalisierung
Auf ganz unterschiedliche Art und Weise zeigt sich die internationale Lage und die Internationalisierung der Welt im FSC.
90Er jahre und später
Gymnastik und Fitnesstraining
Individualsport, der vor allem der Gesundheit dient, stand nicht am Beginn des FSC. Aber er hat sich rasch aus den Bedürfnissen der Mitgliedschaft heraus entwickelt und macht heute einen grossen Anteil der sportlich Aktiven aus. Im Laufe der Jahre gab es zwischenzeitlich auch einen Aerobic-Termin, wie sich Gymnastik, verbunden mit Ausdauertrainings-Elementen ab der 80er Jahre nannte, danach aber als Begriff an Popularität verlor.
Gymnastik
Der Termin „Gymnastik / Rückenschule“ besteht seit Anfang der 90er Jahre. Ursprünglich kam der Termin zustande, weil sich eine Gruppe junger Mütter, die sich zusammen mit ihren Säuglingen in einem vhs-Kurs kennen gelernt hatten, weiter fit halten wollte. Der FSC bot einen geeigneten Rahmen. In der Anfangszeit war es sogar möglich, den krabbelnden Nachwuchs ausnahmsweise mitzubringen, wenn daheim kein Babysitter zur Verfügung stand. Bald kamen neue Teilnehmerinnen (über 20 Jahre lang waren es nur Frauen!) dazu und der sportliche Inhalt wurde variationsreicher. Ab und zu wurden damals noch leichtathletische Disziplinen einbezogen und lange Zeit fand zum Abschluss ein Basketballspiel statt.
Inzwischen liegt der Fokus auf der Stärkung der Rumpfmuskulatur, um Beschwerden rund um die Wirbelsäule vorzubeugen und vorhandene zu lindern. Von der ursprünglichen Müttergruppe ist inzwischen nur noch die Übungsleiterin Gudrun Eberlein dabei. Selbstverständlich steht dieses Sportangebot längst auch Männern offen.
Fit FORM Fun
Das 2012 gestartete und inzwischen an vier Terminen von Susanne Lock angebotene Fitnesstraining „Fit FORM Fun“ bietet ein effektives sportliches Ganzkörpertraining für jedes Alter an: zur Straffung und Festigung des Gewebes, zum Muskelaufbau und zur Muskelstraffung, Kräftigung und Stabilisierung der Rumpfmuskulatur, Bauch, Beine, Po. Das Training besteht hauptsächlich aus Pilates-Elementen, aber auch aus Tanz, Yoga und Entspannung. Das alles zu mit den Übungen abgestimmter und motivierender Musik. Ziel war und ist in den unterschiedlichen Übungen und Sequenzen alle Aktiven zu unterstützen und auch bei körperlichen Beschwerden die richtige alternative Übung zu finden, die Beweglichkeit zu fördern und ein gutes Körpergefühl zu erzielen. Natürlich gehört Spaß an der Bewegung dazu.
Der FSC war von Anfang an ein bisschen mehr als ein reiner Sportverein. Was an geselligen und kulturellen Aktivitäten veranstaltet wurde, war immer Ideen und Initiativen einzelner Mitglieder überlassen. So wurde mit der zunehmenden Bedeutung von Baby- und Kinder-Sport die Idee einer Tauschbörse für Baby- und Kinderkleidung geboren und über 15 Jahre lang umgesetzt. 1990 fand der erste Kinderkleider-Basar statt.
Anlässlich des 25jährigen Vereinsjubiläums wurde eine Festschrift herausgegeben
Ein Mitglied der Gründergeneration, der nachmalige Stadtälteste Leo Spahn, schreibt persönliche Erinnerungen nieder. Bei der Jubiläumsfeier im Vereinsheim wird der FSC in einer Festrede in die größeren Zusammenhänge eingeordnet.
Das Sportangebot des FSC für Kinder hat sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt. Gleich blieb immer: für Kinder unterhalb des Jugendalters ist nicht – wie bei den Erwachsenen – selbstorganisierter Sport das FSC-Ideal, sondern Kinder müssen und sollen beim Sport betreut und angeleitet werden. Dies geschieht ehrenamtlich und deswegen seien hier die Namen der aktuellen Trainerinnen ausdrücklich genannt (die Leistung der ungenannten früheren TrainerInnen sei ausdrücklich gewürdigt!): Monia Aboudar, Sabine Bergmann, Anita Blazanien, Laura Geiberger und Susanne Lock.
Ein Angebot für Kinder und Jugendliche gab es beim FSC bereits in der Anfangszeit. Dabei stand Fußball im Vordergrund und einige Jugendfußballer vom BSC und der Viktoria kickten zum Spaß auch beim FSC. Manchmal wurde auch Hallenhockey gespielt. Wie bei den Erwachsenen organisierten die Jugendlichen sich selbst. Auch Kindersport gab es bereits 1976 – also recht kurz nach der Gründung – beim FSC. Seit über 10 Jahren wird Sport für Kinder für zwei Altersgruppen angeboten: für Kleinkinder unter drei Jahren und für Vorschulkinder.
Krabbelgruppe
Im Eltern-Kind-Turnen, der Krabbelgruppe des FSC Kelsterbach, vermittelt den Kleinen auf spielerische Art und Weise Freude und Spaß an verschiedenen Bewegungen. Unterschiedliche Turnübungen helfen ein- bis dreijährigen Kinder ihre Koordinationsfähigkeit zu schulen, ihre eigenen Fähigkeiten kennenzulernen und so ihr Selbstvertrauen zu entwickeln. Gleichzeitig wird auf eine spielerische Art und Weise der soziale Kontakt zu Gleichaltrigen erlernt.
Eltern können sich in die Übungen einbringen und so die Eltern-Kind-Beziehung in einem sportlichen Kontext neu erfahren. Abgerundet wird jeder Termin mit einem gemeinsamen Schlussritual mit rhythmischen Bewegungen und Liedern.
Kindersport
Der heutige Kindersport wurde im Frühjahr 2010 gestartet. Das Konzept ist es den natürlichen Bewegungsdrang eines jeden Kindes zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten. Jedes Kind kann klettern, rennen, werfen, hüpfen, balancieren und Spaß an der Bewegung haben.
Die Kinder werden individuell unterstützt und ermuntert selbst etwas auszuprobieren – dabei werden sie gezielt gefördert (und wer Wettkampftraining und -sport betreiben möchte wechselt zum TuS). Gewachsen ist das, wie fast alles bei FSC, aus persönlichen Bedürfnissen heraus: die drei Trainerinnen haben zu Beginn die eigenen Kindern und deren Freunde trainiert (mit dabei war am Anfang als Vater und Trainer auch Reiner Schober). Inzwischen sind es über 40 Kinder, die wöchentlich zum Training kommen.
50jähriges Jubiläum
Im Vorgriff auf das 50jährige Jubiläum in 2024 ist hier eine erste persönliche Erinnerung zu finden: Walter Keber ueber 50 Jahre FSC
Die Geschichts-Seite, die im Aufbau begriffen ist, wird von Gert G. Wagner insbesondere im Hinblick auf das 50jaehrige Jubiläum in 2024 bearbeitet. Er freut sich über Anregungen und Kritik — und insbesondere auch digitalisierte Fotos aus der Vereinsgeschichte. Er ist unter gwagner@mpib-berlin.mpg.de erreichbar.